Nur etwas über ein Jahr hatte das Engagement von Maximilian Wildt am Flughafen gedauert: Im Frühjahr 2021 dockte der Manager am Klagenfurter Airport an. Seine damalige Aufgabe: Airline-Marketing. Sprich neue Fluglinien acquirieren. Das gelang Wildt mit der Landung der Ryan Air in Klagenfurt auch. Aber kurz nachdem die irische Fluglinie als neuer Carrier in Klagenfurt bekannt gegeben wurde, verließ Wildt im Mai 2022 den Flughafen Richtung Wien. Er wurde Operations Manager beim Airline-Caterer Do & Co.
Ausschreibung der Geschäftsführung innerhalb von sechs Monaten
Nun ist Wildt zurück. Und mit ihm Harald Stoutz, der zuvor schon Betriebsleiter am Flughafen war. Vor ihnen steht eine Mammutaufgabe: Den Airport wieder auf Reiseflughöhe zu bringen. Der für die Beteiligungen zuständige Landeshauptmann-Stv. Martin Gruber (ÖVP) sagte, dass am Flughafen nun keine Immobiliengeschäfte mehr stattfinden würden, sondern die Energie in das Fluggeschäft gesteckt werden solle. Gruber erklärte, dass der Dienstbeginn der beiden neuen (alten) Führungspersonen der 1. Juli sein werde. Der Vorstand der Kärntner Beteiligungsverwaltung (KBV) Martin Payer sagte, dass nun eine “schnelle Stabilisierung des Airports” vonstatten gehen solle. Obwohl Wildt am 1. Juli beginnt, will Payer dennoch “eine Ausschreibung” des Jobs “innerhalb von sechst Monaten” durchführen. Auch Wildt solle sich bewerben.
Wildt will laut erstem Statement seine Kraft “in das Aviation Marketing” setzen. Also in das Fluggeschäft. “Es ist Potenzial vorhanden”, erklärte er bei der heutigen Pressekonferenz. Der Manager war vorher auch schon bei der AUA und Lauda Motion Ryanair beschäftigt. Stoutz verwies auf seine 20-jährige Erfahrung als Betriebsleiter des Flughafens.
Orasch stellt sich quer
Wie Insider wissen, steht auf der Tagesordnung der nächsten Generalversammlung des Flughafens (19. Juni) ein heikler Punkt. Dem Vernehmen nach will der ehemalige Mehrheitseigentümer Franz Peter Orasch (Lilihill-Gruppe) seine Anteile am Flughafen nicht kampflos aufgeben. Land und Stadt Klagenfurt wollen ja die Call Option ziehen. Womit der Airport wieder zu 80 Prozent in der Hand der KBV wäre und zu 20 in jener der Stadt Klagenfurt – und Orasch wäre außen vor. Die Geschäftsführung soll an diesem 19. Juni offenbar den Auftrag erhalten, Land und Stadt zu klagen. Auf Wildt warten wilde Zeiten.
In einer ersten Reaktion sagte Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer zur Personalie: „Damit wird nach dem Ziehen der Call-Option ein weiterer wichtiger Schritt gesetzt, der auch ein Signal in Richtung Neustart” sei.“ Und: „Wichtigster Punkt wird die Anbindung an einen internationalen Hub sein. Das ist eine Grundvoraussetzung für unseren Airport.“
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