
Dienstag nächste Woche ist für Patrick Jonke ein großer Tag. Der mächtige Büroleiter von Bürgermeister Christian Scheider (Liste Scheider) hat einen erlauchten Kreis an Weggefährten “zu einem kleinen Umtrunk in die Klubräumlichkeiten” ins Rathaus Klagenfurt geladen. Gefeiert werden soll seine Angelobung zum Vizebürgermeister. Er zeichnete die Einladung mit: “Patrick Jonke” – “Designierter Vizebürgermeister der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee”.
Finanzpolizei wurde fündig
Doch nicht immer ist Jonke zum Feiern zumute. So auch nicht an einem Tag im Jahr 2022. Denn da tauchen plötzlich ungebetene Gäste bei Jonke auf. Zumindest in seinem privaten Betrieb, einem Autoreinigungs-Unternehmen in Klagenfurt. Aber die Gäste sind nicht zur Auto-Politur da. Sie kontrollieren Betriebe nach Vergehen gegen das Abgabenrecht, Steuerhinterziehung oder illegaler Ausländerbeschäftigung. Bei Jonke taucht die Finanzpolizei auf.

“Auf Steuerberater verlassen”
Und sie wird fündig: In Jonkes Betrieb wird in einem Fall gegen das Ausländerbeschäftigungsgesetz (AuslBG) verstoßen. Die Finanzpolizei erstattet Strafantrag bei der zuständigen Behörde: der Stadt Klagenfurt – Jonkes Arbeitgeber. Der Unternehmer wird zu einer niedrigen vierstelligen Strafe verdonnert. Jonke bestätigt die Mediapartizan-Recherche, erklärt aber, “dass der wahre Wahnsinn darin liegt, dass man überhaupt jemanden anmelden kann, der keine Arbeitsgenehmigung hat”. Außerdem “habe ich mich auf meinen Steuerberater verlassen, der mir zugesichert hat, dass die Beschäftigung in Ordnung ist”, sagt Jonke.
Geburtstagsgeschenk für Jonke
Durch die Angelobung Jonkes sind Alexander Kastners Tage als Vizebürgermeister gezählt. Er wurde vom Gemeinderatsklub der Liste Scheider unsanft aus dem Amt befördert. Der feierliche Umtrunk am Dienstag startet um 15 Uhr. Am nächsten Tag hat Jonke Geburtstag.
Mich interessiert, wieviel Euro pro Stunde die?illegal? Beschäftigten bekommen. Hilfe für Ausländer ohne positivem Aufenthaltstitel hilft diesen mehr, um sie vor kriminellen Handlungen zu bewahren. Ob der zukünftige stellv. Bgm. Klagenfurts sich dabei vor Lohnnebenkosten drücken wollte, sollte im mediapartizan exakter geklärt werden.