Geldspritze für Flughafen Klagenfurt in Warteschleife. Pressemitteilung der Lilihill-Gruppe wirft Fragen auf

Bei der Präsentation im Dezember: CRJ 900 der Liliair © leisure communications/APA-Fotoservice/Karlheinz Fessl
Bei der Präsentation im Dezember: CRJ 900 der Liliair © leisure communications/APA-Fotoservice/Karlheinz Fessl

3,7 Millionen Euro braucht der Airport Klagenfurt an zusätzlichen liquiden Mitteln. Das hatte der Mehrheitseigentümer, die Lilihill-Gruppe des Immobilienunternehmers Franz Peter Orasch, Ende vorigen Jahres wissen lassen. Anteilig wären das für Orasch (fast 75 Prozent Anteil) über 2,7 Millionen Euro; für die Kärntner Beteiligungsverwaltung (KBV), sie verwaltet die Landesanteile in der Höhe von 20 Prozent, über 740.000 Euro; und für die Stadt Klagenfurt knapp mehr als 185.000 Euro. Vizebürgermeister Philipp Liesnig (SPÖ) als Eigentümervertreter der Stadt sagte in der heutigen Generalversammlung der Klagenfurter Flughafenbetriebsgesellschaft (KFBG) die Geldspritze zu. Auch KBV-Vorstand Martin Payer wäre bei der Kapitalerhöhung mitgegangen.

Doch damit einhergehend hätte eine Schwächung der Altgesellschafter stattgefunden, wie Payer der APA erklärte, da beschlossen hätte werden sollen, dass wichtige Entscheidungen der KFBG nicht mehr durch die Generalversammlung müssen, sondern im Aufsichtsrat der KFBG geklärt werden – in dem die Lilihill-Gruppe den Ton angibt. Sowohl Liesnig als auch Payer wollten Geld zuschießen, lehnten aber die Schwächung der öffentlichen Hand ab, weshalb dann die Kapitalerhöhung nicht stattfand, da unter diesen Voraussetzungen offenbar die Lilihill-Gruppe die Lust verlor, Kapital nachzuschießen.

„In Kürze“ fliegen

Am heutigen Nachmittag dann, um exakt 17.35 Uhr, überraschte die Lilihill-Gruppe mit einer Presseaussendung: Die Liliair, Oraschs Fluglinie, werde „in Kürze“ fliegen. Und 1,7 Millionen Euro im Voraus auf die Dauer von 15 Jahren für „Ground Handling, die Abfertigung sowie die Implementierung notwendiger Services“ an den Annabichler Airport bezahlen.

Diese Aussendung wirft Fragen auf:

Wer ist der Operator der Liliair-Flüge? Also: Wer führt Oraschs Flüge durch? Bisher gibt es dazu keine endgültigen Antworten.

Welche Airline „leiht“ der Liliair ihr AOC (Luftverkehrsbetreiberzeugnis)? Ohne AOC kann nicht geflogen werden.

„LILIAIR wird 1,7 Millionen Euro an den Airport Klagenfurt als Vorleistung für den in Kürze startenden Betrieb der Airline bezahlen.“Der Betrieb der Airline „Liliair“ würde dem sogenannten Operator, da war Mesa Air im Spiel (könnte aber vom Tisch sein), letztlich auch Marathon Air, obliegen. Nicht dem Airport Klagenfurt.

„(…) in Kürze startenden Betrieb der Airline (…).“ – Was genau heißt „in Kürze“? Wann starten die Flüge tatsächlich?

„(…) langfristigen Rahmenvertrag, der auf 15 Jahre abgeschlossen wird (…).“Die Bestandsgarantie der Lilihill-Gruppe für die Liliair beträgt laut Medienberichten lediglich aber nur Jahre.

Für morgen, Freitag, ist ein gemeinsames Statement der Koalitionspartner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) und Landesrat Martin Gruber (ÖVP) zur Regierungsbildung angekündigt. – Warum kommt die Lilihill-Presseaussendung genau am Tag davor?

Die 1,7 Millionen Euro müssten laut Presseaussendung auf rund 8.600 Flüge während 15 Jahren aufgeteilt werden. Das würde bedeuten, dass der Flughafen 198 Euro pro Flug fürs „Ground Handling, die Abfertigung und die Implementierung notwendiger Services“ erhalten würde.

Die aufgeworfenen Fragen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

1 Kommentar

  1. Versuche seit Wochen für meine Amerikareise den Verbindungsflug von klu nach fra zu buchen ins Portal bei liliair 2x eingegeben, angerufen.. bis jetzt keine Antwort Termin wäre der Mai

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*