O-Ton Orasch: „Die können mich am A*** lecken. Ich bin nicht der Kasper vom Payer“

Lilihill-Chef Franz Peter Orasch und der Flughafen (c) APA/OTS Novum Gruppe
Lilihill-Chef Franz Peter Orasch und der Flughafen (c) APA/OTS Novum Gruppe

Dass es am Flughafen Klagenfurt knistert, ist seit Monaten kein Geheimnis. Mitarbeiter bekommen ihre Gehälter nur verspätet. Das sorgt für so viel Empörung, dass es am Airport, dessen Mehrheitseigentümer Franz Peter Orasch (Lilihill-Gruppe) ist, offenbar zu einer Versammlung zwischen Geschäftsführung und Belegschaftsvertretern gekommen ist. In dieser beschimpft Orasch, der für sein Temperament bekannt ist, die Kärntner Politik. Sie sei für die Misere am Airport verantwortlich, mehr noch, es handle sich um „Arschlöcher“. Und das nicht nur einmal.

Orasch an Scheider: „Du, das ist kein Wurstsemmelkauf“

Orasch macht in diesem Meeting, von dem Mediapartizan.at Unterlagen zugespielt wurden, den Eindruck, dass es ihm keineswegs egal sei, wie es mit dem Flughafen weiter gehe. Im Gegenteil. Allerdings teilt er auch aus: Informationen würden immer wieder in die Öffentlichkeit getragen. „Das machen nur Politiker, weil Sie Arschlöcher sind“, erklärt Orasch. Und er führt auch Klagenfurts Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) in ungewöhnlicher Manier vor Augen, warum die Probleme am Airport entstanden sind: „Du, du kennst dich nicht aus. Das ist kein Wurstsemmelkauf“, so der Immobilienunternehmer.

Tag der offenen Tür: Politiker kommen als „Arschlöcher“, um Fotos zu machen

Auch mit dem Tag der offenen Tür des Klagenfurter Flughafens dürfte Orasch keine rechte Freude haben. Zumindest von der Politik her. Da sagte er in der Zusammenkunft, dass sich Politiker um nichts scheren, aber als „Arschlöcher“ Fotos machen kommen.

Orasch: „Ich bin nur Passagier“

Nils Witt, einer der weiteren Geschäftsführer, bedeutete den Anwesenden offenbar, dass sie bis zum 11. Mai durchhalten sollen. Danach seien die Gehälter über ein Jahr lang sicher. Orasch erklärt, dass er absichtlich auf die Mehrheit am Flughafen verzichtet hätte, damit die Mitarbeiter ihre Gehälter bekämen. „Meine Position ist schwach. Ich bin nur Passagier“, so Orasch.

„Ich bin nicht der Kasper vom Payer“

Bezüglich des 1,7-Millionen-Vertrags, den die Liliair mit dem Flughafen abschließen will, erklärt Orasch: Dieser werde in der Generalversammlung „1.000-prozentig abgelehnt“. Und dann „können mich die am Arsch lecken. Ich bin nicht der Kasper vom Payer“, sagt Orasch. Martin Payer ist der Vorstand der Kärntner Beteiligungsverwaltung (KBV), sozusagen der große Kontrahent von Orasch. Die KBV hält noch 20 Prozent am Flughafen. Payer „verwaltet mein Geld und sitzt da drin und sagt, ‚interessiert mich nicht'“, so Orasch weiter, der sich für die Unannehmlichkeiten betreffend verspätete Gehälter entschuldigte.

Orasch erklärt außerdem, dass die Stadt Klagenfurt auf den Flughafen-Grundstücken Wohnbau vorhabe und dass die Altgesellschafter Land und Stadt kein Interesse am Flughafenbetrieb hätten.

„Letztklassiges Vokabular“

In Oraschs Aussagen „wird wiedergegeben, wie der Mehrheitseigentümer mit letztklassigem Vokabular gegen Politiker und Vertreter der öffentlichen Hand zu Felde zieht. Das ist absolut entbehrlich und sorgt für das Erreichen einer noch höheren Eskalationsstufe. Anstatt an der Begrenzung des Schadens mitzuwirken, denn darum geht es im Moment nur noch, wird noch mehr Öl ins Feuer gegossen“, kritisiert Team-Kärnten-Chef Gerhard Köfer.

4 Kommentare

  1. Prolet bleibt Prolet, auch wenn sie/er zu Geld gekommen ist oder akademische Titel hat. Das sieht man ja auch bei manchen Rechtsvertretern, die sich eines vergleichbaren Vokabulars bedienen.

  2. Na schöne Kumpalan hat er da, der Herr Landeshauptmann.

    Hoffentlich verkauft er jetzt nach der Wahl nicht auch noch den Bahnhof!

  3. Niemand muss sich wundern. Zuerst zieht O. die Politiker der Landeshauptstadt über den Tisch. Dann denkt er sich, das müsste beim “Airport Klagenfort” auch funktionieren. Und entblößt sich plötzlich als Immobilien-Spekulant. Und weil nicht alle Politiker auf den Kopf gefallen sind, schon gar nicht LR Gruber, flucht er jetzt wie das Rumpelstilzchen. Nur ist die Kausa Klu kein Märchen. Sondern wäre fast ein Fall für den Staatsanwalt geworden. PS: Dieser Tage hat der große Meister Benko, Lehrherr von Orasch, gerade gehörig Kopfweh. Vielleicht spuckt O. aus den selben Gründen Schwefel und Feuer?

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