Jost wird „versehentlich“ angewiesenes Jänner-Gehalt voraussichtlich nicht zurückzahlen

Das Klagenfurter Rathaus
Das Klagenfurter Rathaus

Peter Josts Auffassung von seiner am 5. Dezember vom Klagenfurter Gemeinderat beschlossenen Abberufung ist klar: Möge vielleicht der Magistratsdirektor-Posten perdu sein – wenn überhaupt -, sein Dienstverhältnis ist es nicht. Ihm war im Dezember 2022 eine Vertragsverlängerung ausgestellt worden, die jedoch von der Kärntner Gemeindeaufsicht für nichtig erklärt wurde.

Anweisung an Jost kein Versehen

Wie vorige Woche bekannt wurde, ist Jost trotz Abberufung das Jänner-Gehalt überwiesen worden. Rasch sprach man im Rathaus von einem Versehen, die Gage sei sozusagen „durchgerutscht“. Wie jedoch die Personalabteilung informierte, dürfte es sich dabei keineswegs um ein Versehen gehandelt haben. Eine versehentliche Anweisung habe nicht stattgefunden, heißt es aus Insiderkreisen im Rathaus.

Vielmehr hätten die Gehälter der Bediensteten bis 21. Dezember angewiesen werden müssen, damit diese rechtzeitig auf deren Konto einlangen. Offenbar, so die Begründung, sei die sogenannte „Auslaufmitteilung“ (also dass Jost ausscheide) erst danach bei der Personalabteilung eingetrudelt. Wobei anzumerken ist, dass der Gemeinderat die Abberufungsentscheidung wie erwähnt schon am 5. Dezember getroffen hatte.

Anwalt empfahl Jost, Gage nicht zurück zu überweisen

Jedenfalls dürfte die Stadt nun durch die Finger schauen. Denn Bürgermeister Christian Scheider erteilte der Personalabteilung den Auftrag, das Geld zurückzuholen. Daraus wird aber aller Voraussicht nach nichts, denn Josts rechtlicher Beistand, der bekannte Anwalt Michael Dietrich, empfahl dem abberufenen Magistratsdirektor, die Jänner-Gage nicht zu retournieren. Da eine Rücküberweisung „mit unserem Rechtsstandpunkt in diametralem Widerspruch steht. Wir gehen von einem aufrechten Dienstverhältnis nach wie vor aus“, sagt Dietrich. Jost wird gegen seine Abberufung Klage einbringen. Das Bürgermeister-Büro wollte keine Stellungnahme abgeben.

Die Stadt habe allerdings dafür gesorgt, so Rathaus-Kenner, dass die Treueprämie für Jost (angeblich zwei Monatsgehälter) (noch) nicht angewiesen wurde und so wohl eine Gegenverrechnung mit dem „versehentlich“ überwiesenen Betrag möglich werden würde.

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Foto(s): eigene

1 Kommentar

  1. Wer bekommt denn sonst noch aller versehentlich Geld überwiesen in Klagenfurt?

    Kann man den IBAN hinterlegen wenn man versehentliches Geld braucht?

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