Wer wird Präsidialchef(in) der Kärntner Bildungsdirektion?

Bildungsdirektion Kärnten, Google Earth
Bildungsdirektion Kärnten, Google Earth

Einen kleinen Tumult gab es heute um das künftige Gehalt des wahrscheinlich neuen Klagenfurter Magistratsdirektors. Für diesen Job ist Jürgen Dumpelnik (45) als gemeinsam mit Michael Zernig bestgereihter Kandidat vorgesehen. Dumpelnik hat etliche Zeit Erfahrung in der öffentlichen Verwaltung, war Landtagsdirektor in der Steiermark. Er und Zernig waren von drei österreichischen Magistratsdirektoren (Graz, Salzburg, Wels) und dem stellvertretenden Kärntner Landesamtsdirektor Markus Matschek bestgereiht worden. Beobachter berichteten von einer beeindruckenden Präsentation Dumpelniks.

Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) saß der Objektivierungskommission vor. Stefan Reichelt von der Executive-Search-Agentur Blue Danube organisierte das Verfahren, das von ÖVP und Grünen heftig kritisiert wird. Beide Parteien verlangen eine Neuausschreibung. Team-Kärnten-Klubobmann Patrick Jonke lehnt Dumpelnik als neuen Magistratsdirektor rundweg ab. Kann sich aber mit der Alternative Zernig anfreunden. Er ist derzeit Amtsleiter in Ebenthal, einer Gemeinde im Osten Klagenfurts.

Kein Bombengehalt für Dumpelnik – All in Vertrag?

Heute war es wie erwähnt zu Kritik hinsichtlich des potenziellen Gehalts Dumpelniks gekommen, den SPÖ und FPÖ bis Ende April installiert haben wollen: Er soll brutto 11.100 Euro bekommen. Das haben entsprechende Stellen im Magistrat berechnet. Darin nicht bedacht: Mögliche Überstunden. Dumpelnik soll auf Wunsch der SPÖ 20 Jahre an Vordienstzeiten angerechnet bekommen. Außerdem soll sein Vertrag nur bis Ende 2027 befristet werden, danach unbefristet. Dumpelnik soll in der Dienstklasse IX angesiedelt werden, der höchsten Entlohnungsstufe für Klagenfurter Vertragsbedienstete. Laut einer Presseaussendung des Team Kärnten habe er aber die nötige Dienstprüfung nicht, was Dumpelnik bestreitet. Er habe die Dienstprüfung für A-Beamte, die sowohl für den Bundes- als auch für den Landesdienst gelte.

Ein Lotto-Sechser scheint das Gehalt – vorerst – nicht zu sein. Dennoch ist das Angebot an Dumpelnik fragwürdigerweise angeblich kein All-in-Vertrag. Zur Bestellung von Dumpelnik ist es heute im Stadtsenat allerdings nicht gekommen.

10.300 Euro für Politjob

Einhergehend mit der von der SPÖ geforderten Bestellung von Dumpelnik erscheint eine andere Personalie von Interesse für die Öffentlichkeit: Die der Besetzung der Präsidialleitung der Kärntner Bildungsdirektion. Dort ist nämlich eine zweitgereihte Bewerberin im Rennen, die Dumpelnik nahe steht. Daniela Schachner-Blazizek, Tochter des legendären steirischen Landeshauptmann-Stellvertreters Peter Schachner-Blazizek (SPÖ), ist Dumpelniks Ehegattin. Sie hat sich für den Führungsjob beworben. Und: Sie ist derzeit ziemlich gut gereihte Zweite. Vor ihr soll Peter Reichmann sein, Bildungsverantwortlicher der Kärntner Arbeiterkammer. Er soll Favorit von Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ) sein. Der Job ist mit rund 10.300 Euro brutto ausgelobt.

Wie die Kleine Zeitung berichtete, hätte die Stelle schon längst besetzt werden sollen. Ab Mai soll Reichmann dann der Präsidiale vorstehen.

3 Kommentare

    • Durch Nicht-Wählen unterstützt man den Stimmenstärksten – meist in Kärnten keine gute Idee…
      Besser seine Stimme nicht verschwenden und den letzten (nicht-Rechten) auf der Liste ankreuzen. Der/die kann meist wenig anstellen.

      • Welchen Sinn hat das? Ich habe die letzten 30 Jahre das kleinere Übel gewählt und jetzt sitzen wir trotzdem sehr, sehr tief in der Sch…. Schweren Herzens habe ich beschlossen, einstweilen nicht mehr wählen zu gehen. Weil es in diesem Sumpf keine anständige Wahl gibt.

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*