Kein Hallenbad: Wie viel die Stadt Klagenfurt für Schul-Schwimmen an Kärnten Therme zahlte

Kärnten Therme in Villach
Kärnten Therme in Villach

Seit nunmehr dreieinhalb Jahren sitzt Klagenfurt am Trockenen. Das alte Hallenbad in der Gasometergasse wurde im August 2021 geschlossen: Statikprobleme. Die Stadtwerke konnten die Sicherheit in dem mehr als 50 Jahre alten Gebäude nicht mehr garantieren. Wie eine investigative Recherche von Mediapartizan ergab, war das Bad schon im Jahr 2016 “hochriskant”.

Nun wurden Mediapartizan.at Belege zugespielt, die auszugsweise zeigen, wie viel es die Stadt Klagenfurt kostete, heimischen Schülern und Schülerinnen ersatzweise Eintritt in die Kärnten Therme in Villach zu verschaffen. Die Eintritte seien durch eine telefonische Vereinbarung zwischen dem Büroleiter von Bürgermeister Christian Scheider (LS), Patrick Jonke, und dem Geschäftsführer der Therme (und ehemaligen Magistratsdirektor Villachs) Alfred Winkler zustande gekommen.

Dezember 2022

Die Rechnungen sind von Winkler unterfertigt. Im Dezember 2022 schickte die Stadt über 20.000 Euro nach Villach. Im darauffolgenden April waren es mehr als 18.000 Euro.

April 2023

Im Juli 2023 gingen dann fast 16.000 Euro von der Lindwurm- in die Draustadt.

Juli 2023

Rund 3100 Klagenfurter Schüler und fast 500 Lehrer wurden so im Schuljahr 2022/23 durch das Drehkreuz der Villacher Therme geschleust. Über 54.000 Euro

Pflichtschüler des darauffolgenden Schuljahrs kamen offenbar nicht mehr in diesen Genuss: Die Kooperation der Stadt mit der Kärnten Therme wurde, das legen die Unterlagen nahe, nach 2022/23 nicht verlängert.

Über 100.000 Euro: Stadtwerke übernahmen Transportkosten

Die Kosten für die Dutzenden Busfahrten der Schulklassen übernahmen die Stadtwerke (STW) Klagenfurt. Die Ausgaben dafür sollen bei über 100.000 Euro gelegen haben. Die STW fahren mit den Schulklassen auch das Hallenbad in St. Veit an. Über die Jahre dürften die kombinierten Transportkosten (Villach und St. Veit) bei knapp einer Viertelmillion Euro liegen.

*** Foto: Wikipedia, 19petra, CC BY-SA 4.0

2 Kommentare

  1. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass die Kärnten Therme (im Gegensatz zur volksläufigen Meinung) zur Hälfte im Privateigentum steht. Hier werden also mit Steuergeld private Investoren angefüttert, nachdem die öffentliche Hand (wiedermal) versagt hat. Gratuliere.

  2. Klagenfurt wird noch länger für Schulschwimmkurse in Villach zahlen und unsere Schüler müssen dort hin- und wieder zurück gekarrt werden:

    https://www.kleinezeitung.at/kaernten/klagenfurt/19413020/in-klagenfurt-beginnt-die-standortsuche-fuer-das-hallenbad-von-vorne

    Hr. Scheider, Klagenfurt ist die einzige Landeshauptstadt, die ihren Sportlern, Bewohnern, Kindern und Jugendlichen keine Ganzjahres-Wassersportmöglichkeit anbieten kann. Eine erbärmliche Entwicklung, die Sie mit Ihrer Politikerpartie hier “geschafft” haben. Straßen wie im albanischen Hinterland. Die Rücklagen und den Gebührenhaushalt für die aufgebläht-unbewegliche, zum Teil völlig überbesetzte Verwaltung geplündert. Die Stadt hat keine Liquidität mehr und läuft Gefahr weitere Millionen an Schulden aufzutürmen. Jetzt müssen die letzten noch verbliebenen Assets verramscht werden – welches Vermögen der Klagenfurterinnen und Klagenfurter werden Sie verkaufen? Villa Lido? Die Rohrer Gründe (die ohnehin weit überteuert angekauft wurden)? Schloss Loretto? Die Stadtwerke? Das ist alles unwiederbringlich verlorenes, verspieltes, verjuxtes Vermögen – durch völlige Unfähigkeit das Vermögen zu schützen und für nachfolgende Generationen zu erhalten. Oder wollen Sie doch lieber die Gebühren weiter erhöhen?? Das Wirken von Hr. Scheider und seiner Truppe wird noch in 50 Jahren Nachwirkungen zeigen. Verantwortlich dafür? Sicher nicht der Hr. Bürgermeister “Weiß von nix”… Wo sind die 1000 leistbaren Wohnungen die Sie für unsere Bürgerinnen und Bürger in Ihrer Wahlkampagne versprochen haben? Die Leute ächzen unter den steigenden Wohn- und Mietpreisen!!!

    https://christian-scheider.at/assets/scheider-wahlprogramm.pdf

    Die offensichtlich völlige Planlosigkeit in der Stadtentwicklung und Entscheidungsschwäche hat das größte Chaos in der Geschichte dieser Stadt ausgelöst. TRETEN SIE AB, nehmen Sie Ihre Protegès gleich mit und lassen Sie Profis die Stadt sanieren.

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