
Zwar ist es offiziell um Franz Peter Orasch ruhig geworden. Der ehemals umjubelte Immobilienunternehmer, der mit seinen spektakulären Liegenschaftskäufen in Klagenfurt ein Jahrzehnt lang für Aufsehen sorgte, kommt in Gazetten nur mehr selten vor. Und wenn, dann nicht in Erfolgsgeschichten. So auch nun wieder: Wie Mediapartizan-Recherchen ergaben, sind Orasch und ein Familienmitglied mit Hypothekarklagen der Austrian Anadi Bank konfrontiert.
Gebäude des ehemaligen Kindergartens betroffen
Zum einen ist die M.O.R.E. Investment GmbH des Familienmitglieds Mirjam Orasch von einer solchen Klage am Landesgericht Klagenfurt betroffen. Der M.O.R.E. Investment gehört der ehemalige Kindergarten „Dragonfly“ in der Villacher Straße 93 in Klagenfurt, der Ende August des heurigen Jahres zusperrte. Offiziell gab man per OTS-Aussendung an, dass „die vielen politischen und medialen Anfeindungen gegen den Kindergarten und die Eigentümerfamilie nicht nur ein weiteres Engagement in Kärnten verhindern, sondern auch der Grund für die Schließung des ,Dragonfly‘-Kindergartens“ seien. Die Anadi Bank sitzt mit einem Höchst-Pfandrecht von einer Million Euro auf dem Grundstück in der Villacher Straße 93. Hier geht es offenbar um ausstehende Darlehensrückzahlungen. Der Streitwert der „Mahnklage“ beträgt „75.000 Euro“, sagt der Sprecher des Landesgerichts Klagenfurt, Christian Liebhauser-Karl.

Zum anderen ist eine Liegenschaft direkt neben der Klagenfurter Lilihill-Zentrale (Villacher Straße 37) von einer Hypothekarklage betroffen: Die Villacher Straße 39. Auch hier hat die Austrian Anadi Bank die Klage eingebracht. Vertreten wird die Bank von der Anwaltskanzlei Wiedenbauer, Mutz, Winkler & Partner. Die Villacher Straße Immobilienbesitz GmbH gehört über die LVMO Beteiligung GmbH zu 100 Prozent Franz Peter Orasch. Es geht in der Sache um 75.000 Euro, offenbar ausstehende Kreditzahlungen. Die Anadi Bank besitzt ein Pfand im Höchstbetrag von 510.000 Euro auf die Liegenschaft.

Exekutionstitel gegen Domäne Lilienberg
Seit Juli hat die Kärntner Landesversicherung zudem zwei Exekutionsbewilligungen gegen die Domäne Lilienberg Weinbau GmbH in der Tasche. Hier dürfte es um offene Versicherungsentgelte in der Höhe von insgesamt rund 8400 Euro gehen. Vertreten wird die Versicherung von der hba Rechtsanwälte GmbH. Über die erste hatte der „Kärntner MONAT“ schon im Juni berichtet, die zweite stammt vom 2. Juli 2025. Beide sind vom Betrag her ungefähr gleich hoch. Das bekannte Restaurant „Das Lilienberg“, das sich am Weinbaugebiet befindet, sollte heuer im Frühjahr wieder eröffnen. Wie auf der Website ersichtlich, ist es aber nach wie vor geschlossen.
Detto im Juni hatte der „Kärntner MONAT“ über eine Hypothekarklage gegen ein Orasch-Objekt in der Villacher Peraustraße berichtet.
Sowohl Lilihill als auch die betreuende Firma für Öffentlichkeitsarbeit antworteten auf eine schriftliche Anfrage nicht.
Und was ist mit dem nicht fertiggestellten Privathaus der Oraschs und den noch nie vermieteten Chalets in Gamlitz? Das Haus ist eine Bauruine, einer der schönsten Plätze am Labitschberg wurde für dieses völlig fehlgeschlagene Projekt verbaut. Der ORF berichtete vor ca. einem Jahr darüber.
Können wir schreiben? franz.miklautz@protonmail.com