Zwei weitere Exekutionsbewilligungen gegen Orasch-Firmen

Im "The Holly" am Klagenfurter Heiligengeistplatz sind eine Polizeistation, ein SPAR und Gesundheitspraxen untergebracht.
Im "The Holly" am Klagenfurter Heiligengeistplatz sind eine Polizeistation, ein SPAR und Gesundheitspraxen untergebracht.

Für den einstigen Immobilienmogul Franz Peter Orasch scheint es derzeit nicht optimal zu laufen. Erst gestern berichtete Mediapartizan über eine Hypothekarklage der Austrian Anadi Bank gegen die WPR Projektentwicklungs GmbH, die Orasch gehört. Zur WPR ressortieren Grundstücke im Bezirk Völkermarkt, auf denen auch Oraschs Privatdomizil, ob aktuell oder nicht mehr ist nicht festzumachen, zu stehen scheint.

Stadt Klagenfurt will knapp 80.000 Euro

Nun sind zwei weitere Orasch-Gesellschaften von gerichtlichen Exekutionsbewilligungen erfasst. Zum einen die LHH3 Immobilien GmbH, die in Klagenfurt das sogenannte Salzamt im Landhaushof in ein Hotel umbauen wollte und gleichzeitig das Baurecht für die Adresse Neuer Platz 2 besitzt (siehe Foto). In diesem Gebäude befindet sich derzeit das Ruefa-Reisebüro. Die Stadt Klagenfurt hat Orasch für die Liegenschaft ein Baurecht bis 2070 eingeräumt, das jedoch aufgrund von Kreditbelastungen in einer Versteigerung des Salzamts aufgehen könnte. Diese Versteigerung hat die RLB Oberösterreich angestrengt. Jedenfalls will die Stadt in einer Fahrnisexekution aktuell rund 80.000 Euro von Oraschs LHH3 Immobilien GmbH, die aus nicht bezahlten Verbindlichkeiten stammen sollen.

Neuer Platz 2 – das sogenannte “Ruefa-Haus”

Um 945.000 Euro geht es in einer im Juli bewilligten Forderungs- und Fahrnisexekution gegen die Orkon Hoch- und Tiefbau GmbH, die zum Orasch-Firmengeflecht gehört. Dabei handelt es sich laut Bezirksgericht Klagenfurt um eine offene Forderung einer niederösterreichischen Installationsfirma gegen die Orkon. Die Leistungen habe der Installationsbetrieb für das “The Holly” am Klagenfurter Heiligengeistplatz erbracht. Dort hatte Orasch das baufällige Woolworth-Haus in das jetzige moderne Bürogebäude verwandelt.

Schaschls zahlen Schlussrechnung nicht

Doch Orasch soll die Schlussrechnung in Höhe von 1,4 Millionen Euro schuldig geblieben sein, die die Niederösterreicher schlussendlich auf 945.000 Euro reduzierten. Der Installationsbetrieb soll auch versucht haben, die offene Rechnung über die Industriellenfamilie Schaschl geltend zu machen, da diese dem Vernehmen nach über die HGeist 4 Alpha GmbH, die sie von Orasch übernommen hat, zuvor Teilrechnungen beglichen haben soll. In einer Anfrage im Februar dieses Jahres lehnte Geschäftsführer Nikolaus Schaschl jedoch die Bezahlung der Schlussrechnung ab: “Wir haben einen Vertrag mit Orasch, den wir auf Punkt und Komma eingehalten haben.” Dass man nun erwarte, “dass wir etwas bezahlen, was ursprünglich nicht ausgemacht war – da ersuchen wir um Verständnis. Das würde niemand machen”, sagte Schaschl, dessen Ertani Realinvest GmbH schon seit 2022 an der HGeist 4 Alpha GmbH beteiligt war und einen Geschäftsführer stellte. Die Gesellschaft ist heute zu 100 Prozent im Einfluss der Familie Schaschl.

Martina Löbel, Leiterin der Medienstelle des Bezirksgerichts Klagenfurt, bestätigt beide Exekutionsbewilligungen. Weder die Lilihill-Gruppe noch deren Anwaltskanzlei antwortete auf einen umfangreichen Fragenkatalog. Orasch könnte gegen die Bewilligungen rechtlich vorgehen.

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