Die Neuen im Aufsichtsrat der Kärntner Beteiligungsverwaltung

Foto: Christian Brandstätter
Foto: Christian Brandstätter

Offiziell bestätigen will die Namen niemand. Schon gar nicht vor der konstituierenden Aufsichtsratssitzung der Kärntner Beteiligungsverwaltung (KBV) am kommenden Montag. In der Gerüchteküche brodeln aber schon tagelang mehrere Namen neuer Mitglieder des Gremiums. In dem umfangreiche Entscheidungen anstehen: Einerseits jene der Kapitalerhöhung am Flughafen, die das Land und die Stadt Klagenfurt im Verhältnis 80:20 durchführen wollen. Es geht hier insgesamt um die Tranche, die (Noch-)Mehrheitseigentümer Franz Peter Orasch (Lilihill-Gruppe) nicht eingezahlt hat – also um 2,8 Millionen Euro. Land (740.000 Euro) und Stadt (185.000 Euro) haben ihre Teile bezahlt.

Erhard Juritsch neu im KBV-Aufsichtsrat

Die Neuen im KBV-Aufsichtsrat sollen auf SPÖ-Seite der ehemalige KWF-Chef Erhard Juritsch, die Villacher SPÖ-Politikerin Irene Hochstätter-Lackner und der Unternehmer Bernd Hinteregger sein. Alfred Ostermann soll auf einem SPÖ-Ticket im Aufsichtsrat bleiben. Geführt soll das Gremium weiterhin von Martin Thaler (ÖVP-nahe) werden. Auf ÖVP-Seite, so wird gemunkelt, soll zudem Christiane Holzinger in den Aufsichtsrat einziehen. Der Steuerberater Wilfried Haselmayer (für die FPÖ) und der emeritierte Universitätsrektor Heinrich C. Mayr (fürs Team Kärnten) bleiben dem Gremium erhalten.

Öffentliche Hand als „bestimmende Kraft am Flughafen“

Indes wurde heute bekannt, dass das Abstimmungsgespräch zwischen Land Kärnten und Stadt Klagenfurt zielorientiert verlaufen sei. Landesrat Martin Gruber (ÖVP) hatte dazu Bürgermeister Christian Scheider (Team Kärnten) und den Klagenfurter Beteiligungsreferenten Philipp Liesnig (SPÖ) eingeladen. „Wir wollen gemeinsam zur bestimmenden Kraft am Flughafen werden, um den Flughafenbetrieb und die Arbeitsplätze zu sichern“, sagte Gruber im Rahmen des Treffens. Die Kapitalerhöhung sei nur ein erster Schritt, danach gehe „es um die gemeinsame Einsetzung einer neuen Geschäftsführung und um die gemeinsame Behandlung der Call-Option“.

Zinsloses Darlehen für leidgeprüfte Flughafen-Mitarbeiter

Wie berichtet, haben Flughafen-Mitarbeiter ihre Gehälter nicht rechtzeitig ausbezahlt bekommen. Scheider bietet Mitarbeitern, die auf ihr Geld warten müssen, „ein zinsloses Darlehen in der Höhe von 2.000 bis 2.500 Euro“ an. Auch der Klagenfurter Bürgermeister steht der konzertierten Aktion der Stadt mit dem Land positiv gegenüber. Und es seien „alle Anstrengungen zu unternehmen und die richtigen Schritte zu setzen, damit der Flughafen wieder in eine positive Entwicklung kommt“. Ebenso Liesnig: „Mit der Kapitalerhöhung setzen wir eine dringend notwendige Maßnahme zur Sicherung der Arbeitsplätze und des Flughafens. Kurzum: wir sind dann wieder Herr im eigenen Haus.“

Fahrplan zur Kapitalerhöhung

Der Fahrplan zur Mehrheitsübernahme am Flughafen: Am Montag tagt der KBV-Aufsichtsrat. Hier soll die Kapitalerhöhung beschlossen werden, aber auch über die Call Option (die Rückholung des Airports) abgestimmt werden. Am Dienstag dann findet die Sitzung des Klagenfurter Gemeinderats statt. In dieser geht es ebenso um die Kapitalaufstockung, die bis 10. Mai durchgeführt werden muss. Wird sie von beiden Gremien beschlossen, halten Land und Stadt über 58 Prozent am Flughafen, Orasch nur mehr 42. Dann könnten die Altgesellschafter die Geschäftsführung austauschen und so Orasch aus dem Cockpit des Flughafens holen.

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